Journalismus

Seit 2005 bin ich als freie Journalistin vor allem für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk tätig. Über 10 Jahre habe ich aus Bulgarien und den Nachbarländern berichtet. Heute schreibe ich über Natur, Kultur und alles, was dawischen liegt.
Hier eine Auswahl meiner journalistischen Arbeit:

Mehr Wildnis wagen
Magazin Schrot & Korn, Ausgabe September 2023

REWILDING
Auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur
Buchpublikation, April 2023 im Aufbau Verlag

Rewilding ist die Antwort auf Klimakrise und Artenschwund. Es bedeutet: Kontrolle abgeben und die Natur sich selbst überlassen. In der Folge entstehen intakte Ökosysteme, die nicht nur Tieren und Pflanzen neue Lebensräume bieten, sondern auch für saubere Luft, sauberes Wasser und fruchtbare Böden sorgen. Die Kohlendioxid binden und vor Hochwasser und anderen Klimaextremen schützen.

Das Buch thematisiert außerdem die dringenden Fragen, um die es in der aktuellen Krise geht: Die Art und Weise der Landnutzung auf einem dicht besiedelten Kontinent. Die Zerstörung der Natur als logische Konsequenz eines unersättlichen Wirtschaftswachstums. Es hinterfragt zudem unsere Naturbeziehung und tritt ein für ein empathisches und gleichberechtigtes Miteinander mit der nichtmenschlichen Welt. Ein Plädoyer für einen Paradigmenwechsel.

Wildes Europa – Über die Rückkehr eigenwilliger Landschaften
28.11.2020, Deutschlandfunk, „Gesichter Europas“
Rewilding“ meint die Renaturierung von Gebieten zu funktionierenden Ökosystemen, und zwar weitgehend ohne menschlichen Eingriff. Ziel ist das sogenannte „self-willed land“ – „eigen-willige“ Natur, die sich selbst überlassen bleibt und dadurch zurück in ein ökologisches Gleichgewicht kommt. Verwilderung ist die absichtliche Kontrollabgabe und ein Annehmen natürlicher Prozesse in der Überzeugung, dass die Natur die besten Lösungen findet. Wo Raub- und Weidetiere ihre Rolle übernehmen dürfen, wo Wasser dem natürlichen Lauf folgt, kehren bald verdrängte Pflanzen- und Tierarten zurück und funktionierende ökologische Landschaften entstehen.

Foto: Stefan Schwill

Zum Nachhören: „Wildes Europa – Über die Rückkehr eigenwilliger Landschaften“

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Bulgarien
Simone Böcker und Georgi Palahutev, 3. Auflage 2019
Bulgarien ist mit seinen vielen Bergregionen – vom wilden Balkan-Gebirge über die hochgebirgsartigen Rila- und Pirin-Gebirge bis zu den sanfteren Rhodopen – ein Traumland für Wanderer und Naturliebhaber, doch auch die Kulturschätze des Landes vermögen zu beeindrucken. Badefreuden pur bietet die Schwarzmeerküste. Von Sofia über die Nationalparks Rila und Pirin bis Südbulgarien, vom Balkan bis zum Schwarzen Meer werden alle sehenswerten Regionen und Städte beschrieben. Zu jedem Kapitel präsentiert eine Doppelseite „Auf einen Blick“ die Highlights, die schönsten Routen, aktive Naturerlebnisse und besondere Tipps der Autoren.

Tito Superstar – Sehnsucht nach jugoslawischen Zeiten
Simone Böcker und Dirk Auer, 17.7.2018, Südwestrundfunk
Sein Konterfei findet sich auf T-Shirts, Tassen und Schirmmützen – Josip Broz, genannt „Tito“, gilt in den Staaten Ex-Jugoslawiens noch immer als Held. Der Gründer der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien lebt fort auf Straßenschildern, in Filmdrehbüchern, auf Bühnen und in der Erinnerung der Menschen. Er symbolisiert eine Sehnsucht nach der alten Föderation, die – anders als in anderen osteuropäischen Ländern – vor allem junge Leute plagt. Wer war dieser legendenumwobene Staatsmann? Und: Konnte – wie oft behauptet wird – nur er den Vielvölkerstaat zusammenhalten?

Unkräuter im Trend – Wildgemüse für Spitzenköche
13.9.2015, Funkhaus Europa/Radio Bremen
In England beschäftigt sich ein kleines Unternehmen schon seit langem mit Wildpflanzen. Die „Forager“ sind Pioniere: Als erste haben sie sich ganz dem Sammeln von Wildgemüse verschrieben und verkaufen es an Londoner Toprestaurants. Das Grünzeug landet auf den Schneidebrettchen von Spitzenköchen, die zunehmend ihre Begeisterung für Wildpflanzen entdecken.


Bulgarische Kleinbauern kämpfen ums Überleben

15.4.2014, Deutschlandfunk
Fast 400.000 Bauern gibt es in Bulgarien. Die meisten von ihnen sind Kleinproduzenten mit ein bisschen Land, ein paar Kühen oder Schafen. Doch für den bulgarischen Staat existieren sie praktisch nicht. Es fehlen Gesetze, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Nun haben sich einige Kleinbauern zu einem Verein zusammengeschlossen.

Geteilte Stadt, geteiltes Leben. Mostar 20 Jahre nach der Zerstörung der Alten Brücke.
Simone Böcker und Dirk Auer, 9.11.2013, Deutschlandfunk
Es war das am meisten fotografierte Bauwerk im alten Jugoslawien, ein Symbol für multiethnisches und -religiöses Miteinander: Die alte Brücke von Mostar, die den überwiegend von Muslimen bewohnten Ostteil der Stadt mit dem „kroatischen“ Westteil verband. Doch während des Bosnienkrieges forderte auch in Mostar ein gnadenloser Kampf Tausende Opfer, die Altstadt verwandelte sich in ein Trümmerfeld – bis am 9. November 1993 schließlich auch das Wahrzeichen der Stadt unter schwerem Artilleriebeschuss in sich zusammen brach und in die Fluten der Neretva stürzte. Von Normalität ist Mostar bis heute immer noch weit entfernt. Die Brücke wurde zwar wieder aufgebaut, doch als Folge des Krieges leben Christen und Muslime nun in unterschiedlichen Welten.

Bulgarien – ärmstes Land der EU
11.10.2013, Südwestrundfunk
Die bulgarische Bevölkerung schrumpft und altert – und sie verarmt. Auf dem Land, jenseits der Glaspaläste der Hauptstadt Sofia, wird die Misere am deutlichsten: verlassene Dörfer, extrem hohe Arbeitslosigkeit, chancenlose junge Menschen, die ins Ausland fliehen. Seit Anfang des Jahres protestieren Tausende unzufriedene Bürger. Ihr Protest hat bereits zu Neuwahlen geführt.

Der Traum vom echten Kapitalismus
18.7.2013, Jungle World
Seit über einem Monat gehen in Bulgariens Hauptstadt Sofia täglich Zehntausende auf die Straße, um gegen die Mitte Mai gewählte Regierung zu protestieren. Dabei war bereits die vorherige Regierung aufgrund von Massendemonstrationen gestürzt worden. Was wollen die Protestierenden?

Das Misstrauen der Bulgaren gegenüber ihren Parteien – Bulgarien vor der Parlamentswahl
11.5.2013, Deutschlandfunk
Viel halten die Bulgaren nicht von ihren Politikern, unterstellen ihnen Eigennutz und organisierte Kriminalität. Eine Protestbewegung ebbte ab, hat auch kaum Chancen, ins Parlament einzuziehen. Viele werden deshalb gar nicht erst zur Wahl gehen.

Verlassene Landschaften. Bulgariens Nordwesten
2.2.2013, Deutschlandfunk
Die bulgarische Bevölkerung schrumpft, altert und verarmt. Das wird besonders außerhalb der Großstädte deutlich – in der Provinz, wo die Straßen holprig werden, wo es so scheint, als sei das Leben der meisten Menschen Mitte des letzten Jahrhunderts stehen geblieben. Hier, im Nordwesten Bulgariens, einer der allerärmsten Regionen Europas, treten die Probleme des Landes am deutlichsten zu Tage.

Bulgarien spart sich arm
1.2.2013, Deutschlandfunk
Bulgarien präsentiert sich mit geringem Haushaltsdefizit und niedriger Staatsverschuldung als europäischer Musterschüler. Doch der Preis ist hoch: Die Arbeitslosigkeit steigt, das Renten- und Gesundheitssystem liegt am Boden. Besonders schlimm ist es im Nordwesten, der ärmsten Region der EU.

Ein europäischer Islam
Simone Böcker und Dirk Auer, 23.12.2012, Südwestrundfunk
Bulgarien ist das einzige Land in der Europäischen Union mit einer alteingesessenen muslimischen Bevölkerung. Über zehn Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Entsprechend können Christen und Muslime auf eine lange Tradition des Zusammenlebens zurückblicken. Doch trotzdem hat es der Islam in Bulgarien schwer, als Teil der einheimischen Gesellschaft akzeptiert zu werden. Immer wieder schüren rechte und rechtsextreme Politiker antimuslimische Ängste. Trotzdem: 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes bekommt die Religion unter den bulgarischen Muslimen wieder eine stärkere Bedeutung.

Betahaus goes East – Coworking auf Bulgarisch
1.7.2012, Deutschlandradio Kultur
Sofia gilt nicht gerade als Hotspot der internationalen Kreativszene. Und doch geht die Entwicklung auch nicht an Bulgariens Hauptstadt vorbei. Soeben hat eine Zweigstelle des „Betahaus“ dort aufgemacht. Ein Coworking-Space für Freelancer. Wobei freiberuflich sein in Bulgarien fast noch so etwas wie Exotenstatus hat.

Bulgaren kämpfen gegen die Abholzung ihrer Wälder
25.6.2012, Deutschlandfunk
In Bulgarien soll ein neues Forstgesetz es Investoren erleichtern, unberührte Wälder abzuholzen und in Bauland umzuwandeln. Dagegen hat sich in der vergangenen Woche eine breite Naturschutzbewegung formiert.

Notizen aus dem toten Winkel Europas – Im Dreiländereck zwischen Bulgarien, Türkei und Griechenland
25.2.2012, Deutschlandfunk
Dünne Besiedlung, aussterbende Dörfer, hohe Arbeitslosigkeit: Wo die EU im Osten endet und Bulgarien und Griechenland mit der Türkei zusammenstoßen, trifft man auf Zonen nationaler Bedeutungslosigkeit. Wichtig ist hier nur die Grenze. Ihr Wandel hat das Leben der Menschen schon immer in unterschiedlicher Weise bestimmt.